Juliane Pickel
Rattensommer
"Rattensommer" erzählt die bewegende Geschichte von Lou und Sonny, zwei beste Freundinnen, deren Leben durch eine tragische Begebenheit für immer verändert wird.
"Rattensommer" erzählt die bewegende Geschichte von Lou und Sonny, zwei beste Freundinnen, deren Leben durch eine tragische Begebenheit für immer verändert wird.
Longlist Deutscher Buchpreis 2023
Ihre Mutter nennt sie Billie, nicht Erzsébet, wie ihre Großmutter es bestimmt hat, weil das ein Name aus der Bibel ist. Billie und ihre Mutter leben allein, aber ziemlich glücklich in einer Hochhaussiedlung am Rande der Stadt, im 17. Stock, in einer sehr kleinen Wohnung, die Autobahn gleich nebenan. „Vater unbekannt" steht in Billies Geburtsurkunde.
„Scheiße…jetzt bin ich Witwer. Ein anderer Mensch. Was soll ich denn jetzt anziehen?“ Der tödliche Verkehrsunfall seiner Frau hinterlässt Fabien nicht etwa trauernd.
Illustriert von Kat Menschik
Gefühlt ist eigentlich schon Anfang September Weihnachten – wenn Lebkuchen, Zimtsterne, Schokoweihnachtsmänner und Dominosteine in den Supermärkten lauern. Meint: Ab sofort sollen wir an Weihnachten denken und natürlich – an Geschenke. Damit es in der wirklichen Vorweihnachtszeit nicht so stressig wird mit den Geschenken in letzter Minute.
Lars ist 49, angehender Schriftsteller – meint er jedenfalls – Familienvater und ein genialer Chaot. Zumindest ist er ein Chaot – ob genial, wird er erst beweisen müssen an diesem 31. Dezember, einem Tag, der grau in grau und mit Nieselregen beginnt und so gar nicht dazu animiert, wichtige Aufgaben noch im alten Jahr zu erledigen.
„Ich sollte aufhören, meine Schlaflosigkeit mit Mittelchen, Pülverchen oder anderen Kniffen oder Tricks zu bekämpfen, und lieber während der schlaflosen Stunden versuchen, meine vergessenen Erinnerungen an Kew an die Oberfläche zu holen, sie auf die Innenseite meiner Lider zu projizieren.“
"Hinterher kann man viel erzählen. Haben sie auch getan. Was haben sie sich gegenseitig die Hucke vollgelogen. Natürlich habe ich gewusst, worauf das hinausläuft! Mir war von Anfang an klar, worum es geht. Unsinn. Wanda hat sie an der Nase herumgeführt."
„Sie war imstande, durch ein Bild hindurchzusehen, seine Matrix zu erfassen. Und sie verfügte über die angeborene Gabe, ein Bild im Kopf in seine Einzelteile zu zerlegen und anschließend wieder zusammenzusetzen wie ein Schweizer Uhrmacher einen mechanischen Zeitmesser.“
Shortlist Deutscher Buchpreis 2023
Am „Tag der Republik" läuft Stine an der Hand der Mutter durch die Kleinstadt an der Ostsee, in der sie 1986 geboren wird. Überall sieht sie Fahnen mit Hammer und Zirkel im Ährenkranz: „Leben wir in Deutschland?" frage ich Mutter und sie sah mich streng an und korrigierte, „Nein, wir leben in der DDR. So als hätte ich etwas furchtbar Dämliches, Verkehrtes, etwas aus der Kategorie 'Ich-geb-dir-gleich-ne-Kopfnuss'-Falsches gefragt."
„Die besten Filme verändern uns; mitunter sofort, manchmal erst Monate, sogar Jahre später, wenn uns plötzlich, vielleicht durch einen Satz, ein Bild, eine Zeile in einem Roman, das Lächeln einer Frau in einem Café, bewusst wird, was damals im Kino mit uns geschehen ist.“
Longlist Deutscher Buchpreis 2023
„Mein Vater wurde der schöne Egon genannt. Meine Mutter hatte ihm regelrecht nachgestellt, ihn wollte sie haben und keinen anderen. Sie bekam mich, ihre Tochter, da war sie siebzehn, mein Vater war zehn Jahre älter ... die ersten Jahre wuchs ich bei meiner Großmutter auf ..."
Longlist Deutscher Buchpreis 2023
In einem Ort „am Ende der Welt" ist Murad nach langer Reise aus Deutschland ins Grenzland zwischen Syrien, der Türkei und dem Irak angekommen. Nicht als Tourist, sondern als verzweifelter Vater auf der Suche nach seiner Tochter, „die herkam, um einen verrückten Traum zu realisieren".
In ihrem letzten Roman „Die Kieferninseln“ führte Marion Poschmann einen Mann, der am toten Punkt seines Lebens angekommen ist, durch neue, fremde Räume, nachdem er träumte, seine Frau, eine „Koryphäe der Fachdidaktik“ betrüge ihn - und kurzerhand nach Japan flog.
„Der schöpferische Impuls für alle meine Arbeiten der letzten fünfzig Jahre, für alle meine Themen, ist in meiner Kindheit zu suchen. Meine Kindheit hat nie ihre Magie verloren, sie hat nie ihr Geheimnis verloren, und sie hat nie ihr Drama verloren.“