Wytske Versteeg
Die goldene Stunde
„Das hier ist das Gegenteil von Zuhause. Das Land hier ist in sich gekehrt, der Boden hart und ausgezehrt. Namenlose Straßen, unnummerierte Häuser.“
„Das hier ist das Gegenteil von Zuhause. Das Land hier ist in sich gekehrt, der Boden hart und ausgezehrt. Namenlose Straßen, unnummerierte Häuser.“
Königin von Karthago
„Was mögen das für Männer sein, die da gegen den Sturm ankämpfen, während das Meer über ihre Köpfe hinwegfegt? Vertriebene, so wie wir? … Woher weiß man, wann man weit genug geflohen ist?“
Mozambique 1994 – bei seinem ersten Besuch in Mozambique lernt der Journalist Thomas Gärtner einen der Madgermanes kennen, der Vertragsarbeiter aus der zusammengebrochenen DDR, die kurz vor der Wiedervereinigung abgeschoben und um einen großen Teil ihres Lohns betrogen wurden.
Baran, ein „griechisch-türkischer Nobody mit Gastarbeiterhintergrund” ist auf dem Weg zu seinem Lebenspartner Cla und läßt eine Affäre hinter sich: mit Alva, die eigentlich Cla liebte, den Vater ihrer Tochter. Eine Dreiecksgeschichte mit ungewissem Ausgang. Er fährt mit dem Zug über den Balkan, von Chur in der Schweiz bis ins türkische Istanbul.
Rolf ist Kriegskind, seine Schwester Sonja ist nach dem Krieg geboren. Dass in diesen Generationen die Traumata des Krieges fortleben, sozusagen bis in die Enkelgeneration „vererbt" werden, ist längst wissenschaftlich belegt. Sabine Bode hat darüber erfolgreiche Sachbücher geschrieben.
Das Trauma der Arbeitsmigrant/innen am Beispiel meiner Familie
„Migration ist immer Stress" sagt Fatih Çevikkollu, und Stress macht auf Dauer krank, in der Regel sind es psychosomatische Leiden, der Schmerz der Seele äußert sich körperlich.
Goldschnitt, grünes Lesebändchen und wunderschön gezeichneter grün eingefärbter Einband – ein kleines Buch, das Leser und Leserinnen schon beim In-die-Handnehmen für sich einnimmt.
Depressionen im Rampenlicht
Winston Churchill nannte seine Depression den „schwarzen Hund", die Schauspielerin Nora Tschirner fühlt sich von einer „diffusen Armee in schwarzem Nebel” bedroht, und Katty Salié spricht vom „dicken D". Sie moderiert seit vielen Jahren die ZDF-Sendung „Aspekte".
„Wie hatte sie so lange leben, so angestrengt nachdenken und doch so wenig begreifen können!“ Diese Erkenntnis steht am Ende des langen Lebens von Eliza Touchet und am Ende eines großen Romans, über Leben und Dichten im viktorianischen Zeitalter und die Menschen, die sich mit beiden Herausforderungen abplagten.
„Fokussiertheit. Genau. Nichts da Verzweiflung und Verzagen. Klarheit, Fokussiertheit, Effizienz. Deshalb hat sie diesen Tag gewählt, einen Jahrestag. Jahrestage sind hübsch ordentliche Schatten vergangener Tage – linear, exakt, von jener gedämpften Wahrheit, die die Distanz hervorbringt.“
Erinnerungen und Begegnungen
„Ein Verleger zeugt. Wenn es keine Kinder sind, dann sind es – nach Art der Junggesellenmaschine – Bücher, die seinen Namen tragen. Je mehr Bücher seinen Namen tragen – so das narzisstische Gesetz, unter dem er antritt -, desto besser für die Unsterblichkeit.“
"Rattensommer" erzählt die bewegende Geschichte von Lou und Sonny, zwei beste Freundinnen, deren Leben durch eine tragische Begebenheit für immer verändert wird.
Longlist Deutscher Buchpreis 2023
Ihre Mutter nennt sie Billie, nicht Erzsébet, wie ihre Großmutter es bestimmt hat, weil das ein Name aus der Bibel ist. Billie und ihre Mutter leben allein, aber ziemlich glücklich in einer Hochhaussiedlung am Rande der Stadt, im 17. Stock, in einer sehr kleinen Wohnung, die Autobahn gleich nebenan. „Vater unbekannt" steht in Billies Geburtsurkunde.
„Scheiße…jetzt bin ich Witwer. Ein anderer Mensch. Was soll ich denn jetzt anziehen?“ Der tödliche Verkehrsunfall seiner Frau hinterlässt Fabien nicht etwa trauernd.