Nicky Sitaram Sabnis
Kochen und genießen nach Ayurveda
"Gesundes Essen ist einer der Gründe für das Gedeihen der Menschen" – diese alte indische Weisheit liegt auch dem Ayurveda zugrunde. Wobei dieses gesunde Essen nicht für alle gleich ist, denn nach ayurvedischer Lehre gibt es drei "Typen", die Doshas, deren Eigenheiten bei der Ernährung berücksichtigt werden sollen.
Wissen vom Leben
Zu kompliziert? Durchaus nicht, dieses Kochbuch erklärt auf den ersten Seiten umfassend und verständlich die Ernährungsprinzipien des Ayurveda, einer der ältesten Gesundheitslehren der Welt. Ayurveda heißt übersetzt: Wissen vom langen Leben. Es beginnt bei den Grundbausteinen der Natur, den fünf Elementen Äther, Luft, Erde, Wasser und Feuer.
Fünf Elemente
Wir tragen diese Elemente in unterschiedlichen Mengen und Kombinationen im Körper, die uns als sogenannte Doshas charakterisieren: Vata, Pitta und Kapha. Sie beeinflussen, was wir essen und wobei wir uns eher zurückhalten sollten.
Zur Einstimmung gibt es einen Test, der uns zum eigenen Dosha-Typ führt. Wobei jeder Mensch in der Regel eine "Mischung" ist und nur ein ausgebildeter Ayurveda-Mediziner ein Dosha exakt bestimmen kann. Aber dieser Test gibt wichtige Anhaltspunkte.
Kein Dogma
Die Dosha-Kombination entscheidet über Geschmacksrichtungen und wie sie auf unseren Stoffwechsel wirken. Nach dem Test können wir anhand der dann folgenden Lebensmitteltabellen, Ernährungs-Empfehlungen und Verhaltenstipps aussuchen, was in unser Dosha-Bild passt.
Nichts davon ist übrigens dogmatisch zu befolgen. Ayurveda meint im Kern die Lust am Leben und die entsprechend zubereiteten Speisen sind richtig lecker und zum großen Teil vegetarisch.
Essen mit den Jahreszeiten
Der umfangreiche Rezeptteil ist nach den Jahreszeiten gegliedert. Im Winter stehen Eintöpfe, Wildragouts, Hülsenfrüchte und Sprossen auf dem Speiseplan, im Herbst dominieren Kürbis, Getreide, Kartoffeln und Muscheln, im Frühjahr gibt es viel junges Gemüse, Hähnchen und Fisch, im Sommer Salate, Curries und Geflügel in speziellen Saucen.
Die Gewürze, am besten frisch gemörsert, geben ayurvedischen Speisen den Kick. Gebraten und gekocht wird stets mit Ghee, einem reinen Butterfett. Der Butter wird durch langsames Köcheln Eiweiß und Wasser entzogen. Ghee ist ein besonders aromatisches und gesundes Fett.
Schnelle Zubereitung
Ayurvedische Küche ist nicht gleichzusetzen ist mit der teilweise brennend scharfen und fettreichen indischen Küche, aber sie ähnelt ihr natürlich in den Zusammenstellungen. Die Rezepte in diesem Buch sind daher auch indisch inspiriert, passen sich aber auch dem europäischem Geschmack an.
Die Zubereitungszeiten liegen zwischen 20 und 30 Minuten, eine schnelle Küche also. Neben Zutaten, Zubereitungsbeschreibung und Rezepten für spezielle Gewürzmischungen gibt es für jedes Gericht besondere Dosha-Empfehlung.
(Christiane Schwalbe)
Nicky Sitaram Sabnis "Kochen und genießen nach Ayurveda"
Trias Verlag 2008, 128 Seiten, 16,95 Euro