Udo Pini
Das Bio-Food Handbuch
Bio-zertifiziertes Obst, Gemüse und Fleisch zu kaufen, gehört inzwischen fast schon zum guten Ton, denn die Verantwortung gegenüber Tier, Natur und Umwelt hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen.
Strenge Kriterien
Udo Pini hat sich bereits mit seinem "Gourmet-Handbuch" als kulinarischer und Ernährungs-Experte ausgewiesen, in "Bio-Food" konzentriert er sich deshalb ausschließlich auf entsprechend zertifizierte Produkte, spezielle Themen und auf alles, was mit ökologischer Landwirtschaft zu tun hat.
Denn das ist die Grundlage aller Bio-Produkte: Ihr Anbau unterliegt strengen Kriterien und Kontrollen, sie sind weniger pestizidbelastet, gentechnisch nicht verändert und die Tiere entstammen artgerechter Haltung. Hört sich simpel an, ist es aber nicht, wenn man allein die Fülle von Qualitätssiegeln betrachtet, die Udo Pini erklärt.
Neues Bewusstsein
Aber es gibt inzwischen auch eine Unmenge an Organisationen, die sich um die Qualität von Lebensmitteln kümmern und für ein neues Ernährungsbewusstsein werben – auch über ihre Ziele und ihre Arbeit informiert das umfangreiche und üppig illustrierte Nachschlagewerk, das alphabetisch sortiert und zusätzlich mit einem Index versehen ist, und über das eigentliche Stichwort hinaus mit vielen Tipps und Hinweisen weiterführende Informationen liefert.
Lohas und Locavoren
Natürlich gibt es auch eine qualitätsbewusste "Szene", die sich nicht nur einer besseren Ernährung, sondern auch politischen Zielen verpflichtet fühlt. Und manchmal einfach nur trendig sein will - wie die Lohas, die für Lifestyles of Health and Sustainability stehen; oder Locavoren, modische Bezeichnung für Menschen, die möglichst nur lokale Produkte aus der eigenen Region verzehren. Der immensen Nahrungsmittelverschwendung begegnen vorwiegend junge "Freeganer", die "containern" – sie ernähren sich aus den Mülltonnen der Supermärkte. Feldbefreier, Wühlmäuse oder Mutatoes wehren sich gegen gentechnische Experimente.
Hilfreiche Orientierung
Ob Aquakultur, artgerecht, Ecoland, Fast Food, Foodwatch, Lupine, Nachhaltigkeit, Superfoods, Zichorien, Greenwashing oder vegane Brotaufstriche – auf über 900 Seiten werden informativ und verständlich Begriffe und Produkte erklärt, Schad- und Zusatzstoffe, Vitamine und Mineralien unter die Lupe genommen, neue Trends und Technologien beleuchtet.
Zusätzliche Querverweise liefern neben der Lust am Schmökern eine umfangreiche und hilfreiche Orientierung. Leider ist die offenkundigen Produktwerbung mit zahlreichen Abbildungen sehr eindeutig.
(Christiane Schwalbe)
Udo Pini "Das Bio-Food Handbuch"
H.F. Ullmann 2014, 904 Seiten mit 2500 farbigen Abbildungen
24,90 Euro