Anna Grue
Die Kunst zu sterben
Sommerdahls dritter Fall
Aufregung in der dänischen Provinzstadt Christianssund: Die Literaturkritikerin im Ruhestand liegt ermordet im Atelier ihrer Tochter. Kamille ist Bildhauerin, ihr Mann ein reicher Kunstförderer, doch wer hat Interesse am Tod von Ingegerd Clausen?
Rätselhaft
Oder galt der Anschlag ihrer Tochter, einer seltsam unterkühlten Person? Anna Grues rückenschmerzgeplagter Kommissar Flemming Torp steht vor einem Rätsel, doch der Zufall sorgt dafür, dass Kamille in die TV-Reality-Show "Mörderjagd" eingeladen wird, und Torps Freund und Rivale Dan Sommerdahl, der "kahlköpfige Detektiv", ebenso dabei ist.
Vergnüglich
Wie schon in Anna Grues ersten beiden Fällen um das sehr unterschiedliche Kriminalistenduo sprühen die Funken: Dan Sommerdahls Erfahrungen im Team, das im ehemaligen Sanatorium auf der kleinen "Seufzerinsel" unter ständiger Kamerabeobachtung steht, sind sehr genau und ausgesprochen vergnüglich zu lesen, doch schöne Frauen haben den Werbefachmann schon immer auf Abwege geführt, und der Kommissar muss ihn wieder einmal vor sich selbst schützen.
Gut komponiert
Es ist ein Vergnügen, mit beiden zusammen das Puzzle zu ordnen und die Bilder nach und nach zu deuten. Anna Grue ist nicht an blutrünstigen Gewaltorgien und psychopathischen Killern interessiert, sondern baut in der Tradition britischer Polizeiromane einen soliden Plot mit langem Atem, geschickten Verstrickungen und treffend charakterisiertem Personal. Vom TV-Set bis zum Biobauernhof, der Kunstszene und dem Polizeialltag werden atmosphärisch dichte Schilderungen der verschiedenen Szenerien geboten, wohltuend für alle Freundinnen und Liebhaber solider, gut komponierter und spannend servierter Krimikost!
(Lore Kleinert)
Anna Grue *1957 in Nykobing/Dänemark, dänische Krimiautorin, lebt bei Kopenhagen
Anna Grue "Die Kunst zu sterben"
Sommerdahls dritter Fall, Krimi
Aus dem Dänischen von Ulrich Sonnenberg
Atrium 2014, 448 Seiten, 19,99 Euro
eBook 15,99 Euro