René Freund
Ans Meer
Diese Reise ans Meer ist eine ungewöhnliche und vor allem keine geplante. Denn Anton, der Busfahrer, wird ganz unerwartet konfrontiert mit dem Wunsch der krebskranken Carla, noch einmal ihren Heimatort in Italien zu sehen.
Mut zum Abenteuer
Anton, der am liebsten Salzbrezeln und Knackwürste isst, um seinen Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht zu halten, hat sich gerade in seine Nachbarin verliebt und vor ein paar Tagen einen rüpelhaften Schüler vor die Bustür gesetzt. Aber die Nachbarin will ihn scheinbar nicht, und wegen des Rauswurfs bekommt er Ärger mit dem Chef. Grund genug, mutig auszubrechen aus der Routine und den Wunsch der Kranken zu erfüllen. Wer mitfahren will, tut es freiwillig. Auch wenn einige Minderjährige zustimmen – der Ärger mit den Eltern ist vorprogrammiert.
"In den wenigen Minuten bis zur Endstation arbeitet Antons Gehirn auf Hochtouren. Wichtig war vor allem, dass es immer etwas zu essen gab … Sicher würde ihm das Busunternehmen irgendwann die Polizei auf den Hals hetzen. Je mehr Leute im Bus, desto besser, dachte Anton, denn keine Sondereinheit eröffnet das Feuer auf einen Bus voller Kinder."
Fröhliches Sommermärchen
Natürlich verläuft diese Reise nicht reibungslos, natürlich wird der Bus gesucht, empört sich ein Vater und hetzt die Polizei Anton hinterher, es gibt ungeahnte Hindernisse, eine demente alte Frau sitzt auch im Bus und ein Kaninchen fährt ebenfalls mit. Beide sorgen für erheiternde Zwischenfälle.
René Freund beschreibt die Kraft von Solidarität und Mitmenschlichkeit, wenn es um die Bewältigung eines traurigen Schicksals geht, und die Chance, die in der Gemeinsamkeit liegt. Ein liebenswürdiges und vergnügliches Sommermärchen - übrigens für die ganze Familie.
(Christiane Schwalbe)
René Freund, *1967 in Wien, österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, lebt in Grünau im Almtal
René Freund "Ans Meer"
Roman, Deuticke 2018, 144 Seiten, 16 Euro
eBook 11,99 Euro, Hörbuch 12,99 Euro
Weiterer Buchtipp zu René Freund
"Niemand weiß, wie spät es ist"