Romane

Siri Hustvedt
Die Leiden eines Amerikaners
Siri Hustvedts Romane haben etwas Magisches. Das liegt zum einen an ihrer wunderbaren Sprache, mit der sie subtil, geheimnisvoll und elegant erzählt. Sie lässt ihre Personen im Wortsinn "aus der Seele sprechen".
Zum anderen sind es die Träume und Konflikte der Personen, deren seelische Tiefen und Abgründe die Autorin auslotet.

Richard Powers
Das Echo der Erinnerung
Schlafen, Wachen, Schmerz und Glück, Atmung, Herzschlag, Stoffwechsel, Denken, Handeln und Sprechen - alles, was wir tagtäglich tun und empfinden, was unser „Ich“ ausmacht, wird vom Gehirn gesteuert und gespeichert. Aber binnen einer Sekunde kann dieses Ich ein anderes sein.

Philip Roth
Exit Ghost
Krankheit, Verfall und Tod: In seinem Buch "Jedermann" schilderte Philip Roth den körperlichen Verfall in all' seiner Bedrohlichkeit: "Das Alter ist keine Schlacht, das Alter ist ein Massaker", schreibt er unerbittlich und erbarmungslos. Eine Art Fortsetzung findet dieser "Jedermann" im Roman "Exit Ghost". Im Gegensatz zu "Jedermann" begegnen wir dem Protagonisten allerdings nicht nach seinem Tod, als er sein eigenes Begräbnis beobachtet. Diesmal verschwindet er

Sergej Lebedew
Die Beschützerin
„Die Zeche war eng, schwarz und feucht. Und ich sah sie breit, trocken und hell wie eine Allee.“ Noch hatte der Krieg um die Ukraine nicht begonnen, doch in der Landschaft des Donbass war er längst tief eingeschrieben. Der verschlossene Schacht 3/4 des früheren Bergwerks wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von einem deutschjüdischen Ingenieur entworfen, um den Bergleuten ein leichteres Arbeiten zu ermöglichen, doch er wurde zum Massengrab.

Tan Twan Eng
Das Haus der Türen
„Schweigend saßen wir da und verbargen unsere wahren Gedanken. Das, was eine Ehe aufrechterhielt, was sie Jahr für Jahr weiter bestehen ließ, waren die Dinge, die unausgesprochen blieben, die Wahrheiten, die wir so gern offenbart hätten, aber hinunterschluckten, zurückdrängten in die tiefsten, dunkelsten Winkel unserer Herzen.“

Igiaba Scego
Kassandra in Mogadischu
Es geschieht am letzten Tag des Jahres 1990 – Bilder aus Somalia flimmern über den Fernsehbildschirm: „Es war das erste Mal, dass ich den Namen meines Herkunftslandes, des Landes, in dem meine Eltern geboren waren, im Fernsehen hörte. Normalerweise kümmerte sich das Fernsehen nicht um uns. Ein bisschen so wie heute. Auch heute kümmert es sich nicht um uns. ... Ich weiß nicht, ob ich eher Verwunderung empfand oder Schreck.
