Romane

Michelle Winters
Ich bin ein Laster
Vier Wurstsandwiches, ein Dutzend Dattelplätzchen und eine Thermoskanne Kaffee gab Agathe ihrem riesenhaften Mann, dem Lastwagenfahrer Réjean mit auf seine Angeltour, obwohl sie vermutete, dass er gar nicht zum Angeln fährt.

Sasha Filipenko
Rote Kreuze
Rote Kreuze malt die über neunzigjährige Tatjana Alexejewna an die Türen ihrer Nachbarn in Minsk, um nach Haus zu finden, denn ihr Erinnerungsvermögen wird durch Alzheimer nach und nach zerstört. „Obwohl, wie’s aussieht, werde ich bald nicht mehr wissen, was sie bedeuten.“

Miljenko Jergović
Ruth Tannenbaum
Über Ruth Tannenbaum, den für kurze Zeit gefeierten Kinderstar, die Shirley Temple des kroatischen Theaters, erfahren wir gleich zu Beginn, dass sie 1943 auf dem Weg nach Auschwitz ermordet wird.

Elena Ferrante
Tage des Verlassenwerdens
Seit fünfzehn Jahren verheiratet, gut situiert, zwei Kinder: Olga ist nicht berufstätig, wollte sich mal ganz dem Schreiben widmen, aber Haushalt und Familie hinderten sie daran, Schriftstellerin zu werden. Mario verdient das Geld – eine klassische Rollenverteilung.
Erik Fosnes Hansen
Ein Hummerleben
Sedd ist dreizehn und lebt mit seinen Großeltern in ihrem Grandhotel in den norwegischen Bergen, fernab üblicher Touristenpfade. Die Gäste werden weniger, die verlockenden Reiseziele im Süden machen es Direktor Zachariassen schwer, den Betrieb aufrecht zu erhalten.

Maria Kjos Fonn
Kinderwhore
"Warum schlafe ich mit so vielen Männern, dachte ich, es gefällt mir doch gar nicht. Es gefällt mir nicht. Das war ein seltsamer Gedanke. Als ob ich eine Wahl hätte. Über meinem Bett hing das Plakat von Courtney Love. When I grow up I wanna be a kinderwhore. Ich nahm es ab."
