Deutsche Romane

René Freund
Niemand weiß, wie spät es ist
"Nora weinte nie, Nora konnte nicht weinen". Und sie tut es auch nicht, als sie vom überraschenden Tod ihres Vaters erfährt, der auf der Straße einfach umgefallen ist - Herzversagen. Die Tochter ist Alleinerbin, die Testamentseröffnung beim Notar dürfte also reibungslos vonstatten gehen.

Saša Stanišić
Fallensteller
"Das Biest Sprache hat mich in seinen Fängen" - Georg Horvath, ein Justiziar, der in jungen Jahren mal Gedichte schrieb, gerät in eine Falle, die ihm die vertraute Sprache raubt. Statt nach endlos langem Flug in Rio Vertragstexte für eine Bierfabrik aufzusetzen, wird er verwechselt und landet im Urwald.

Shida Bazyar
Nachts ist es leise in Teheran
Der Iran 1979 – der Schah ist vertrieben, das Land hofft auf einen Neuanfang, auf Freiheit und Demokratie. Aus den Schulbüchern werden die Seiten mit dem Schah herausgerissen, sein Foto wird abgehängt. Das Land gehört wieder den Menschen, nicht einem "König der Könige".

Antonia Baum
Tony Soprano stirbt nicht
Eine fiktive Geschichte: Drei Kinder bangen um ihren Vater, der bei einem Motorradunfall schwer verunglückt ist und nun an Schläuchen und Apparaten hängend im Krankenbett liegt. Aber seine Kinder sind stark, so haben sie es von ihm gelernt, "wer krank ist, wird gesund, ob es ihm nun passt oder nicht."

Marina Caba Rall
Esperanza
"Wie konnte man wissen, wie real eine Erinnerung war? Wie viel davon Verzerrung und wie viel reine faktische Realität?" Der Wissenschaftler Juan begeistert sich für Fragen wie diese, denn er weiß, dass Erinnerung ein kreativer Prozess ist und das, was man für gesichert hält, bei jedem Abruf aus dem Gedächtnis mit Auslassungen und Hinzufügungen neu überschrieben und ausgeschmückt wird.

Roland Schimmelpfennig
An einem eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts
In Berlin, müsste man noch ergänzen. Ein ungewöhnlich langer Titel, der einiges verspricht – Großstadt, Jahrhundertwende, eiskalter Winter. Da erwartet man vom meistgespielten Dramatiker Deutschlands eine spannende Geschichte – so verheißungsvoll wie der Anfang seines Roman-Debüts:

Juli Zeh
Unterleuten
Es stinkt buchstäblich zum Himmel in Unterleuten, schwarze Rauchwolken qualmen, der Nachbar verbrennt Autoreifen, um den aus Berlin mit Frau und Baby zugezogenen Naturschützer zu vertreiben, der ausgerechnet hier den vom Aussterben bedrohten Kampfläufer retten will und sich überall einmischt.
Weitere Beiträge …
- Hans Platzgumer, Am Rand. Roman, Zsolnay
- Norbert Gstrein, In der freien Welt, Roman. Hanser
- Johanna Adorján, Geteiltes Vergnügen, Roman. Hanser Berlin 2016
- Peter Stamm, Weit über das Land, Roman. S. Fischer 2016
- Michael Köhlmeier, Das Mädchen mit dem Fingerhut, Roman, Hanser 2016
- Abbas Khider, Ohrfeige, Roman, Hanser
- Jackie Thomae, Momente der Klarheit, Roman, Hanser Berlin
- Thees Uhlmann, Sophia, der Tod und ich, Roman, Kiepenheuer und Witsch 2015
- Rafik Schami, Sophia oder Der Anfang aller Geschichten, Hanser 2015
- Hanns-Josef Ortheil, Der Stift und das Papier, Luchterhand 2015
- Valerie Fritsch, Winters Garten, Roman, Suhrkamp 2015
- Monique Schwitter, Eins im Andern, Roman, LiteraturverlagDroschl Verlag 2015
- Inger-Maria Mahlke, Wie ihr wollt, Roman, Berlin Verlag 2015
- Nora Bossong, 36,9°, Roman, Hanser 2015
- Christoph Poschenrieder, Mauersegler, Roman, Diogenes 2015
- Jenny Erpenbeck, Gehen, ging, gegangen, Roman, Knaus 2015
- Alina Bronsky, Baba Dunjas letzte Liebe, Kiepenheuer & Witsch 2015
- Margarita Kinstner, Die Schmetterlingsfängerin, Hanser
- Hanns-Josef Ortheil, Rom, Villa Massimo, Roman einer Institution, mit Fotos von Lotta Ortheil, Langen Müller 2015
- David Safier, 28 Tage lang, rowohlt rotfuchs 2015





